100 Jahre (Teil 2) (2010)
Vereinsreisen
Alljährlich trifft sich eine ansehnliche Schar von 20 bis 30 unserer Aktive-SamariterInnen zum Vereinsausflug, welcher alternierend als leichte Wanderung für die “sportlicheren” oder als gemütlichen Ausflug für die “weniger sportlichen” organisiert wird. Schon viele Gegenden in der Schweiz erhielten bei diesen Gelegenheiten von uns Besuch. Gleiche mehrmals führte diese Reise ins Glarnerland, in verschiedene Regionen des Vierwaldstättersees, auf die Rigi, in die Bündner Herrschaft, in den Tessin, zu zweitägigen Wanderungen in die Flumserberge, in die Umgebung von Riemenstalden sowie zu einem Wochenendausflug ins Wallis und zum Besuch der Schaukäserei in Stein, Appenzell. Dort stellten wir unseren vereinseigenen Käse her, welchen wir dann, drei Monate später, in einer gemeinsamen Übung mit dem Seerettungsdienst geniessen konnten. Ein weiteres “high-light” war die 55 km lange “Herzroute” – von Willisau bis nach Hasle Rüeggsau – welche wir mit dem Elektro-Velo bewältigten. Einen Blick hinter die Kulissen des Flughafens Zürich werfen, ja auch dieser Tag bleibt uns in guter Erinnerung. Aber auch das grenznahe Gebiet wurde von uns besucht: die Insel Mainau, das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen und die Wunderschöne Ortschaft Lindau am Bodensee, die Burg Hohenklingen am Rhein und im Anschluss die Weinkellerei in Steckborn am Untersee.
Ferienpass
Als wir 1996 von der Schulbehörde Rapperswil-Jona angefragt wurden, beim Ferienpass einen “Erste-Hilfe-Kurse” für Kinder zu organisieren, waren wir natürlich sofort einverstanden und erarbeiteten ein nachmittagfüllendes Programm für die Kinder der 1. – 3. Klasse sowie ein etwas höhere Anforderungen stellendes für die Schüler der 4. – 6. Klasse. Die Teilnehmer waren mit Herz und Seele dabei und erlernten eine altersgerechte “Erste-Hilfe”, welche sie auf dem Pausenplatz, zu Hause oder auf dem Schulweg anwenden konnten. Seither wird dieser Kurs immer wieder ins Ferienpass-Angebot aufgenommen und auch bestens besucht.
Herbstmarkt
Warum nicht den Samariterverein Rapperswil einem breiten Publikum öffnen? Am Herbstmarkt vom 24. September 1997 organisierte Elisabeth Thalmann unter Mithilfe von Caroline Fuhrimann erstmals einen Posten im Samariterzelt. Blutdruckmessen war den ganzen Tag über gefragt und beliebt und den Ballonwettbewerb für Kinder gewann ein Mädchen aus Rapperswil, deren Ballon bis nach St. Imier flog. Viele Fragen wurden beantwortet, Broschüren abgegeben und für die Kurse unseres Vereines Werbung gemacht. Den Wettbewerb für Erwachsene – ein Gutschein für den Besuch eines Samariterkurses gewann Jutta Winiger, welche Jahre später zuerst Samariterlehrerin und dann gar Präsidentin unseres Vereines wurde.
Seither findet man den Samariterverein Rapperswil am Herbstmarkt in unserer Altstadt. Die Versuche, das Interesse in den Mitmenschen zu wecken, sich in unserem Verein persönlich zu engagieren sind nicht immer erfolgreich, jedoch zeigen wir Präsenz mit unserem Dasein und konnten schon etliche Frauen und Männer bewegen, einen unserer Kurse zu besuchen und auch unserem Verein beizutreten.
Xsundheitstag 1991
Eine besondere Herausforderung an unseren Verein war der Xsundheitstag vom 31. August 1991 im Hanfländerschulhau. Das Konzept dafür wurde von den privaten Kranken- und Unfallversicherungen unter Mithilfe der Gesundheitskommission Rapperswil erarbeitet. Protokoll-Auszug: “Der Samariterverein Rapperswil übernimmt mit seinen geschulten Helfern die medizinische Untersuchung (Gewicht, Blutdruck, Lungentest)”. 938 Teilnehmer brachten uns zeitweise zum Schwitzen, der Erfolg war enorm! Die 30 Samariter leisteten rund 240 Stunden Einsatz.
Tag der ersten Hilfe in der Eishalle September 2005
Anlässlich des internationalen Tages der Ersten Hilfe planten wir in der ausverkauften Eishalle Lido die Simulation eines Herznotfalles, welcher allen Anwesenden während einer “Drittelspause” unsere Erste-Hilfe-Massnahmen vor Augen führen sollte. Als dann nach 31 Minuten das Eishockey-Spiel infolge Nebels vorzeitig abgebrochen wurde, ging unser grosser Auftritt buchstäblich “im Nebel unter”. Das Interview bei Radio Zürichsee und der informative Zeitungsartikel in der Regionalzeitung “Linth” brachten uns aber dennoch die erhoffte Beachtung.
100 Jahre Samariterbund – Ausstellung im Einkaufszentrum Sonnenhof, Rapperswil
Anlässlich dieses Jubiläums im 1988 wurde dem Samariterverein während einer Woche kostenlos die Mall des Einkaufs-Zentrum zwecks Präsentation unseres Vereins zur Verfügung gestellt. Normalerweise müsste dafür mit Kosten über CHF 1’000.00 gerechnet werden. Wir packten auch diese Gelegenheit beim Schopf und präsentierten die Entwicklung des Hilfsmaterials (z.B. von der geknüpften Bahre bis hin zur heute verwendeten Schaufelbahre), unseres Posten- und Arbeitsmaterials sowie anhand von entsprechend bekleideten Schaufensterpuppen das äusserliche Auftreten der SamariterInnen. Natürlich fand auch das Blutdruckmesse sowie das Gespräch zwischen den Samaritern und den Besuchern einen wichtigen Platz während dieser Ausstellung. Die Figurantengruppe mit ihren perfekten Moulagen jagten wohl so manchem Besucher einen Schauer über den Rücken und wie man sich bei einem Unfall verhalten sollte, wurde anhand von Beispielen aus dem Nothelferkurs demonstriert. Die Ausstellung wurde durchgehend von zwei Samaritern betreut, wobei anlässlich des Mittwochabendverkaufes unser Verein mit rund zehn Samaritern präsent war.
Ausstellung Drogerie Denzler
Im Jahre 1989 stellte uns die Drogerie Denzler für einen Monat ein freies Schaufenster über eine Länge von 10 Metern als Präsentationsraum für unseren Verein zur Verfügung. Natürlich nahmen wir dieses Angebot sofort dankbar an – denn, eine solche Gelegenheit kommt mit Sicherheit so schnell nicht wieder!
Karl Kryenbühl und Hedi Achermann organisierten und dekorierten daraufhin eine Informations-Ausstellung mit dem Thema “Das Samaritermaterial von damals bis heute”. Diese zur Schaustellung von altem und neuem Material erreichte viel Aufmerksamkeit worauf wir 1997 nochmals für zwei Wochen die Möglichkeit erhielten, diese Präsentation zu wiederholen.
Blutspenden
Ein wichtiges Datum im Jahresprogramm ist der alljährliche Aufruf zum Blutspenden. Der Samariterverein Rapperswil hilft seit dem Jahre 1958 bei diesen Aktionen tatkräftig mit vielen Helferinnen und Helfern mit. die Aufgaben, welche wir erledigen können umfassen die Anmeldestelle, das Blutdruck-, Puls- und Temperaturmessen, die Betreuung der Spenderinnen und Spender sowie direkt Hilfestellungen während dem Spenden. Zum Abschluss servieren wir allen Teilnehmer zur Stärkung unsere selbstgebackenen Kuchen, Kaffee, eine kräftige Bouillon sowie unsere selbstgemachten Sandwiches, wobei natürlich auch die Vegetarier bei uns nicht zu kurz kommen. Das anschliessende gemütliche Beisammensein aller Mitarbeitenden beim gemeinsamen Nachtessen schliesst diese Aktion ab. In den Jahren 1958 bis 1994 konnten insgesamt 15’000 Spenden verbucht werden. Bis Ende 2009 waren es exakt 21’625 Blutkonserven, welche dem SRK vom Spendestandort Rapperswil zur Verfügung gestellt wurden. Bis zum Jahre 1996 wurden sowohl im Frühling als auch im Herbst je eine Blutspendenaktion durchgeführt. 1997 meldete das Spendezentrum Bern, dass nur noch eine Aktion jährlich notwendig sei, da infolge neuer Operationsmethoden in den Spitälern weniger Blut benötigt werde und zudem immer öfters Eigenspenden in Betracht gezogen werden Nachdem das Blutspendezentrum Bern verkauft wurde, wird die Blutspendenaktion seit 2004 zusammen mit dem Blutspendedienst Zürich durchgeführt.
Kleidersammlung
Bereits seit vielen Jahren (erstmals protokollarisch erwähnt im 1973) wird jährlich eine Kleider-Strassensammlung durchgeführt, wobei wir bis 2008 nur jene Altkleidersäcke, welche während vielen Jahren von eifrigen Samariterinnen und Samaritern in die Briefkästen verteilt wurden, auf dem Stadtgebiet Rapperswil einsammelten. Seit 2009 nun wir das gesamte Gemeindegebiet Rapperswil-Jona bedient und damit dieser Mehraufwand an Arbeit geteilt werden kann, arbeiten wir im Wechsel ( eine Sammlung im Frühling, eine im Herbst) mit dem Kolping-Verein Rapperswil-Jona zusammen. Verschieden Firmen stellen uns ihre Fahrzeuge zur Verfügung und die Samariter in und auf den Fahrzeugen und Ladeflächen sind weitherum erkennbar an ihren orangen Samariter-Westen. Gemeinsam wird dann der Znüni genossen wobei Zufriedenheit unter den Helfern zu spüren ist. Nachdem im Jahre 1994 die ersten zwei Kleidercontainer, welche dann im 1998 auf vier in der Anzahl erhöht, innerhalb der Gemeinde aufgestellt wurden, war ein merklicher Rückgang der bereitgestellten Säcke feststellbar.
Erfreulicherweise werden jedoch auch die Erträge aus der Containersammlung unserem Konto gutgeschrieben.
Samaritersammlung
Als schweizweite Propaganda und Einnahmequelle für den Schweiz. Samariterbund sowie die Samaritervereine wurde die Samaritersammlung – ehemals Mai-Sammlung des Roten Kreuzes – ins Leben gerufen. 1986 führte unser Verein die erste Sammlung durch und an einem Infostand anlässlich des wöchentlich stattfindenden Freitagsmarktes verkauften wir innerhalb weniger Stunden alle 1000 Abzeichen. Seither galt es, jedes Jahr diese Sammlung zu organisieren und Abzeichen, “Pflästerlis” oder Broschüren an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Unter Miteinbezug von Schulkassen wurden von den anfänglich mehreren hundert Infobroschüren im letzten Jahr nur noch gerade 300 Stück verkauft. Die Schulklassen freuten sich jedoch üben den gespendeten Znüni und den Zustupf in ihre Klassenkassen.
Betreuung inaktive Ehrenmitglieder
Seit 1987 betreute Ursi Rüegg, ebenfalls Ehrenmitglied des Samaritervereins Rapperswil, unsere inaktiven Ehrenmitglieder und überraschte diese anlässlich ihres Geburtstages oder im Krankheitsfall mit einem persönlichen Besuch und Blumen sowie einem Präsent. Während der Adventszeit wurden sie zu einem gemütlichen Beisammensein ins Café Rosenstädter eingeladen und hatten somit Gelegenheit über ihre gemeinsamen Erlebnisse rund um das Samaritersein zu plaudern. Damit jedermann/frau an diesem Treffen teilnehmen konnte, wurde zur Freude aller ein Fahr- und Abholdienst organisiert, welcher auch rege genutzt wurde. Seit dem Jahre 2009 wird diese Aufgabe von Elisabeth Thalmann übernommen und in diesem Sinne weitergeführt.
Sanitätszug
Mit der Fusion der beiden Feuerwehren Rapperswil und Jona im Jahre 2005 wurde ein Sanitätszug ins Leben gerufen. Die Mitglieder rekrutierten aus der Feuerwehr und den beiden Samaritervereinen Rapperswil und Jona. Bei Ereignissen mit Verletzten wir nun neu zuerst der Sanitätszug aufgeboten, bei Grosseinsätzen jedoch würden zusätzlich die Samariter/Innen zum Einsatz gelangen.
Zusammenarbeit mit Jona
Nach der Fusion der Feuerwehren Rapperswil und Jona stellte sich die Frage, ob es sinnvoll wäre, auch die beiden Samaritervereine zu fusionieren. Um in einem ersten Schritt die Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen zu intensivieren, wurde in den Jahren 2005, 2007, 2008 je eine gemeinsame Übung organisiert wobei sich bei dieser Gelegenheit ebenso die Mitglieder beider Vereine näher kommen sollten. Die beiden Vorstände versuchten in gemeinsamen Sitzungen zu einer Einheit zu finden und gleichzeitig wurde zu diesem Thema eine Arbeitsgruppe gebildet. Leider waren die Meinungen, Erwartungen und Wünsche innerhalb der Arbeitsgruppe sowie in den beiden Vorständen so gegensätzlich, dass die Bemühungen im Jahre 2008 bis auf weiteres abgebrochen wurden. Nach dem Motto. “Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!”
Samariterverein Riemenstalden
Karl Kryenbühl, Präsident des SV Rapperswil erfuhr im Jahre 1979 von seinem Bruder, seinerseits Mitglied des Samariter-Kantonal-Vorstandes des Kantons Schwyz, dass der SV Sisikon gut erhaltenes, gebrauchtes Erste-Hilfe-Material suche, womit sie einen Samariterposten in Riemenstalden einrichten wollten. Einem Samariterverein, welcher in finanziellen Schwierigkeiten steckte sofort und unbürokratisch zu helfen war für uns eine Selbstverständlichkeit. So fanden viele Artikel von Wolldecken, Gehstöcken, Schaufelbahren, Vacuummatratze, Postenkoffer, Verbandsmaterial und Beatmungspuppe auf den Weg nach Riemenstalden. Nicht nur eine Materialverschiebung fand bis in Jahre 1995 statt; nein, auch freundschaftliche Kontakte wurden über viele Jahre intensiv gelebt und gepflegt und viele erinnern sich noch mit Schmunzeln an die Rückfahrt von Riemenstalden als infolge 20cm Neuschnee ein Extra-Pfadschlitten aufgeboten werden musste, damit wir wieder sicher unseren Heimweg in Angriff nehmen konnten.
In der Zwischenzeit hat sich die finanzielle Situation stabilisiert und der Kontakt zwischen den beiden Vereinen beschränkt sich auf ein Minimum; dies auch deshalb, weil viele der älteren Mitglieder, welche diese Gemeinschaft pflegten, nicht mehr aktiv in den Vereinen tätig sind.